die Open-Air-Saison neigte sich dem Ende zu. Deshalb haben wir zu einer gemütlichen Saison-Abschlusstour über die Höhen und durch die Täler des Taunus eingeladen..
„Den Beitrag, den ein geeintes und lebendiges Europa für die Zivilisation leisten kann, ist unerlässlich für die Aufrechterhaltung friedlicher Beziehung“, erklärte der damalige französische Außenminister Robert Schuman am 9. Mai 1950.
Zu Ehren der Gründungsväter unseres Europas mit der aktuell längsten Friedensperiode fährt Wheels for Europe nach Metz, in die Geburtsstadt
von Robert Schuman.
Neben einem attraktiven Programm steht die Begegnung mit französischen Europa-Begeisterten - unter anderem aus Dijon und Rupt-sur-Moselle - im Zentrum dieses zweitägigen Besuchs.
Unser Dank gilt der finanziellen Unterstützung durch den Deutsch-Französischen Bürgerfonds.
Die mehr als 1.100 Kilometer-Tour sowie zahlreiche Gespräche mit Politik und Gleichgesinnten werden die mitfahrenden Wheeler von Old- und Youngtimern, Motorrädern und einem E-Auto als besonderes Highlight der jungen Vereinsgeschichte noch lange Zeit im Gedächtnis behalten.
„Die Reformation markiert zusammen mit Renaissance und Humanismus, mit dem Zeitalter der Entdeckungen (Columbus 1492) und der europäischen Expansion den Beginn der Frühen Neuzeit oder europäischen Moderne, einen Epochenschnitt also. Sie war zum einen theologische Erneuerungsbewegung, die Reformen im Bereich der Doktrin (der Glaubenslehre), der Liturgie (der äußeren Form des Gottesdienstes) und der Kirchenhierarchie zum Ziel hatte. Zum anderen brachte sie in vielen europäischen Staaten eine politische Zäsur: die Abkehr von Rom, vom Papst, die Vereinigung von weltlicher und geistlicher Herrschaft, von Souveränität in der Person des Landesfürsten.“ (www.luther2017.de)
Das heißt, ohne Luther und die anderen Reformatoren wäre das Europa, wie es heute ist, nicht denkbar. Insofern sind auch Luther und die Reformation Meilensteine der Europäischen Entwicklung.
2021 jährt sich der Reichstag zu Worms, einem wichtigen Schritt auf dem Weg der Reformation, zum 500. Mal. Anlass für eine Reise von Wheels for Europe zu historischen Plätzen und der Wahrnehmung einer Botschafteraufgabe zwischen den Schauplätzen.
Der Hintergrund des Reichstags zu Worms
Luther, bereits durch den Kirchenbann quasi zum Ketzer erklärt, wird vom Kaiser auf Druck einiger Fürsten, die versuchen Luther für ihre Ziele zu nutzen, nach Worms geladen. Dort soll Luther nach dem Willen der Kirche und auch des Kaisers seine Lehren widerrufen. Die Fürsten, die Luther unterstützen, hoffen durch die bevorstehenden Ereignisse, die politische Macht Roms in Deutschland zu schwächen. Auch fordert Luthers Landesfürst, der mächtige Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen (Bild), dass Luther nicht ohne Anhörung geächtet und verhaftet wird.*
Luther begibt sich am 2. April 1521 auf die Reise nach Worms. Schon die Anreise zum Reichstag jedoch wird nicht zu dem von der Kirche erhofften Bußgang. Die Fahrt nach Worms gleicht eher einer Triumphfahrt, aller Orten wird Luther mit Begeisterung empfangen. Er predigt in Erfurt, Gotha und Eisenach. Und auch in Worms, wohin er am 16. April gelangt, wird er vom Volk umjubelt empfangen.*
Luthers Auftreten auf dem Reichstag wird als sachlich, klug und überlegt beschrieben. Er muss zweimal vor dem Kaiser erscheinen, jedes Mal wird ihm deutlichst nahegelegt, seine Lehren zurückzunehmen. Luther jedoch sieht keinen Beweis gegen seine Thesen und Ansichten, der ihn bewegen könnte, seine Thesen zu widerrufen: "wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe überzeugt werde; denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, dass sie öfter geirrt und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen der heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen!" Die berühmten Worte "Hier stehe ich und kann nicht anders!" stammen nicht von Luther.*
Wittenberg führt den Namen Lutherstadt, da der Großteil von Luthers Wirken hier stattgefunden hat. Allen dürfte der Anschlag der 95 Thesen bekannt sein, der die Reformation in Gang brachte, und 2017 sein 500. Jubiläum feierte. „Wittenberg ist eine lebenswerte und moderne Stadt. Glücklicherweise blieb sie vom Krieg und vom sozialistischen Stadtumbau nahezu verschont. Der ganze Charme blieb so unverändert bewahrt. Offene Bäche fließen durch die Innenstadt, schattige Altstadthöfe bieten an heißen Tagen den perfekten Rückzugsraum für Gespräche oder Lektüre, durch die Straßen flanieren nicht nur Touristen, auch die Absolventen und Gäste des Evangelischen Predigerseminars, des Colleg Wittenberg, der Leucorea, des Wittenberg- Zentrums für Globale Ethik oder anderer Aus- bildungseinrichtungen – kurzum: Die Lutherstadt Wittenberg ist im besten Sinne eine bildungsbürgerliche Stadt geblieben.“ www.wittenberg.de
Die Cranach Herberge ist so zentral gelegen und alle genannten Orte so nah beieinander, dass die Wege dazwischen zu Fuß erreicht werden konnten. Die Fahrzeuge blieben bis zum nächsten Morgen im Hof des Stadthauses.
8.00 Uhr: Vorplatz der St. Marienkirche zur Segnung der Teilnehmer*innen und Fahrzeuge durch Pfarrer Garth
08.30 Uhr Abfahrt in Richtung Eisenach,
11.00 Uhr Pause Parkplatz am Süßen See
Ca. 14.00 Uhr Ankunft in Eisenach, unserem dritten Etappenziel, auf dem Marktplatz vor dem Rathaus, anschließend offizieller Empfang der Stadt Eisenach mit Übergabe Geschenk für die Stadt Worms (Fototermin)
Auf der Wartburg übersetzte Luther bekanntlich als Junker Jörg das Neue Testament vom Griechischen ins Deutsche. Inoffiziell führt die Stadt auch den Beinamen Wartburgstadt.
Eigentlich ist jedoch Johann Sebastian Bach der große Sohn der Stadt und ein weltbekanntes Bach-Museum macht dies deutlich.
Aber auch für Wheeler ist etwas dabei: Die Fahrzeugfabrik Eisenach, später von BMW übernommen, stellte seit 1904 Fahrzeuge, vor allem auch Motorräder her.
15.00 Uhr Besuch des EMW-Museums mit Führung (EMW = Vorgänger von BMW)
Mittagspause unterwegs
ca. 17.00 Uhr Ankunft in Worms, unserem letzten Etappenziel
17.45 Uhr Übergabe der Geschenke der beiden Lutherstädte Wittenberg und Eisenach an MP Dreyer und OB Kessel anlässlich der Eröffnung der Landesausstellung „500 Jahre Reichstag Worms“ vor dem Museum der Stadt Worms im Andreasstift (Weckerlingplatz).